September 18, 2023

GTAI-Reise: UK-Unternehmen besuchen Norddeutschland

Die grüne Wasserstoffinitiative HY-5 präsentiert Wirtschaftsvertretern und Politikern aus dem Vereinigten Königreich innovative Projekte aus dem Norden.

 

Norddeutschland ist einer der Treiber einer grünen Wasserwirtschaft in Nordeuropa. Um Synergien beim Standortmarketing zu nutzen, haben die Wirtschaftsförderungen der fünf norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sich zu der grünen Wasserstoffinitiative HY-5 zusammengeschlossen. Ziel ist es, Norddeutschland langfristig als führende Wasserstoffregion Europas zu etablieren. Seit ihrer Gründung 2020 hat die Initiative bereits ein umfangreiches Netzwerk mit internationalen Partnern geknüpft. In Europa steht dabei vor allem die Ausweitung der Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft im Vereinigten Königreich im Fokus. Aus diesem Anlass besucht vom 18. bis 23. September eine hochrangige Wirtschaftsdelegation aus Großbritannien die norddeutschen Bundesländer. Dabei stehen Networking und Gespräche über mögliche Kooperationen und Ansiedlungsoptionen genauso auf dem Programm wie das Vorstellen von Leuchtturmprojekten für grünen Wasserstoff.

 


Eine Wasserstoffwirtschaft der kurzen Entfernungen

Auf der fünftägigen Reise, die von Germany Trade & Invest gefördert ist, lernen die UK-Repräsentanten wichtige Projekte entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette kennen. Den Anfang machen Bremen und Bremerhaven mit Besuchen bei Airbus, dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES), dem ttz Bremerhaven, der Bremerhaven University of Applied Sciences und der bremenports GmbH & Co. KG. Darüber hinaus haben die Teilnehmenden die Gelegenheit, mit dem Coradia iLint von Bremerhaven nach Cuxhaven zu fahren, der weltweit ersten Wasserstoffzug-Flotte, die im dauerhaften Linienbetrieb verkehrt. Am nächsten Tag stehen Cuxhaven, Bremen und Brunsbüttel auf der Agenda. In Cuxhaven ist nicht nur eine Tour des Hafens, sondern auch ein Besuch bei Siemens Gamesa zu den Projekten Wind Turbine Production Site Cuxhaven and Siemens Hydrogen Projects sowie bei Enginius/FAUN Umwelttechnik geplant. Weiter geht es am nächsten Tag in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, unter anderem beim ChemcoastPark Brunsbüttel und bei Voigt Logistik. Im ChemcoastPark werden gleich vier Highlights vorgestellt: die Wasserstofftankstelle von H2 MOBILITY, die grüne Wasserstoffproduktion im Rahmen des Projekts HySCALE100 der Raffinerie Heide, das LNG- bzw. H2-Terminal sowie das Flaggschiffprojekt des Düngemittelherstellers Yara für grünes Ammoniak als Wasserstoffträger. Am Tag danach führt die Reise die Delegation unter anderem zum Leibniz-Institut für Katalyse e. V. (LIKAT Rostock) und zum Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP), anschließend folgt ein Werksbesuch bei der APEX Group. Zu guter Letzt geht es in Hamburg noch zum Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung (ZAL). Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei neben der Besichtigung dieser Highlights auf die Vorstellung weiterer Projekte und Initiativen, der Vernetzung mit lokalen Akteuren aus Wirtschaft und Politik sowie möglichen Kooperations- und Investitionsmöglichkeiten. 

 


Norddeutschland: Auf dem Weg zu Europas führender Wasserstoffregion

Ein starkes Ökosystem aus Wirtschaft und Wissenschaft, individuelle Förderprogramme und ein ausgeprägter politischer Umsetzungswille treiben den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft im Norden maßgeblich voran. Die norddeutschen Bundesländer gehören schon jetzt zu einem der weltweit wichtigsten Cluster für grünen Wasserstoff und profitieren dabei von zahlreichen Standortvorteilen (vorhandene Windkraft zur Erzeugung klimafreundlicher Energie, vorhandene Netzinfrastruktur, (groß-)industrielle Abnehmer, vorhandene Hafenlogistik für den Import). Im Zusammenspiel mit der nationalen und der norddeutschen Wasserstoffstrategie möchte die HY-5-Initiative mit dazu beitragen, den Norden als wichtigen internationalen Wertschöpfungs- und Innovationspartner zu etablieren.

Zitat: „Die Energiewende ist eine globale Aufgabe, die lokal umgesetzt werden muss. Die norddeutschen Bundesländer nutzen jetzt schon erfolgreich Synergieeffekte, um gemeinsam bis 2035 eine grüne Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Wir haben die Innovationsstärke und die wirtschaftliche Durchschlagskraft, um unser Ziel zu erreichen. Wir setzen dabei auf die Partnerschaft mit internationalen Partnern, um neue Geschäftsmodelle für nachhaltig erzeugten Wasserstoff zu entwickeln und alle Bereiche der Wertschöpfungskette abdecken zu können. So entstehen Zukunftstechnologien, die Wegbereiter für die Energiewende sind“, sagt Heike Tipmonta, Repräsentantin der grünen Wasserstoff-Initiative HY-5.